Freitag, 6. November 2015

Huhuuu, ich lebe noch!

Hallo Leute,

ich weiss, ich weiss, es ist eine Weile her seitdem ich das letzte mal etwas von mir hören hab lassen, aber es ist sehr viel los momentan. Die Arbeit ermüdet mich ungemein. Aber sie macht mich auch unendlich glücklich. Ich verstehe mich mit den Bewohnern und den Arbeitskolleginnen im Heim so unglaublich gut und meine Arbeit wird auch wirklich geschätzt.

Es gab einige Todesfälle auf der Station in den letzten Wochen, auf der ich arbeite und das war für mich sehr schwer am Anfang, so in direkter Konfrontation mit dem Tod zu sein. Doch ich hatte viel liebe Unterstützung aus nah und fern, die für mich da waren. Denn letztendlich ist es der Kreis des Lebens. Menschen werden geboren und Menschen sterben.

Zur aktuellen Lage in Rumänien kann man sagen, es passiert etwas. Und genau das beschreibt es am besten. Es passiert etwas. Die Menschen gehen auf die Straße um zu demonstrieren. Es liegt eine Revolution in der Luft. Die Bevölkerung will etwas ändern, aber was genau sie ändern wollen und welche Forderungen außer dem Sturz der Regierung haben sie eher nicht. Aber genau das ist das Problem. Wenn man etwas ändern möchte dann sollte man sich auch sicher sein, welche Ziele man verfolgt und wie genau es am Ende sein soll. Ich habe hier in Sibiu auch eine Demonstation mitbekommen. Die Menschen hier, wussten aber allerdings genau was sie wollten unter anderem, dass der Patriarch der Orthodoxen Kirche von seinem Amt zurücktritt. Er hatte sich stellvertretend für die orthodoxe Kirche zu dem Unglück, im collectiv, in Bukarest sehr verletzend gegenüber den Agehörigen geäußert und dass aber auch nur nachdem sie dazu aufgefordert wurden. Seine Aussage zu dem Club-Unglück war nach dem Motto:"Sie hätten in die Kirche zum beten gehen sollen und nicht zum feiern in einen Club." Diese Aussage ist nicht angemessen, angesichts der großen Trauer die dieses Unglück mit sich brachte.
Die Rufe der Demonstranten, lauteten übersetzt : "Wach auf Rumänien!"
Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht.

Wie ein paar schon wissen singe ich hier im Hermannstädter Bachchor mit. Wir stecken mitten in den Proben für das Weihnachtsoratorium von J. S. Bach.
Ich hatte das schon vor, als ich noch in Deutschland war. Diese Musik gibt mir eine solche Sicherheit und auch die Proben geben mir eine Kontinuität und Struktur in die Wochenplanung. Es tut gut eine Gemeinschaft zu haben mit der man zusammen Musik machen kann. Ich vermisse meinen Musikverein daher sehr! Wenn das jemand von euch liest, ganz liebe Grüsse an euch alle! (besonders an die schönsten Blechinstrumente direkt vor dem Schlagzeug!!)
Das ist unsere Homepage:
http://musikverein-meissenheim.de/

Letzten Mittwoch, haben wir ein Fotoshooting im Heim mit den Bewohnern gemacht. Es sollten schöne Erinnerungsfotos entstehen. Einige, werden nun auch auf der Homepage des Carl-Wolff Heims erscheinen. Ich darf sie aber schon vorher veröffentlichen, aus Rücksicht auf die Bewohner, werde ich keine Namen nennen.
In diesem Post gibt es auch noch sehr schöne Eindrücke aus Hermannstadt die in den letzten Tagen entsanden sind. Ich habe eine kleine Stadttour mit Simone, einer KrankenSCHWESTER aus der Schweiz die mit mir, die letzten drei Monate im Carl-Wolff Heim gearbeitet hat. Das S c h w e s t e r ist darum so groß geschrieben, weil sie für mich tatsächlich wie eine große Schwester geworden ist. Ich hab dich lieb Simi, te pup!

Hier sind die Bilder: Sibiu, die Demo und das Heim.

































Danke fürs lesen und geduldig auf neue Berichte warten!

Liebe Grüße,
eure Anna

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